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Für die in Ihrem Bereich erzeugten Abfälle sind Sie selbst verantwortlich. Die hier gegebenen Hinweise sind deshalb unverbindlich und ohne Gewähr. Sie können mir aber gern Ihre Hinweise oder Fragen rückmelden. Bestehende Entsorgungsregelungen, die Sie mit Entsorgungsbetrieben oder Ihrer Schulverwaltung getroffen haben, haben im Konfliktfall Vorrang vor den hier gegebenen Hinweisen! Bitte beachten Sie die Liste von Chemikalien, die an der Schule nicht (mehr) verwendet werden dürfen!

Anorganische (Schwermetall-)Lösungen

RiSU-Vorgabe

Nach dem Kategorisierungssystem der RiSU handelt es sich um die Abfallkategorie "B4". Es geht dabei insbesondere um Schwermetallsalzlösungen. Leichtmetallsalze sind in der Regel nicht in die Wassergefährdungsklasse 2 oder 3 eingestuft, weshalb versuchstypische Mengen gemäß der RiSU ins Abwasser gegeben werden können und sollen.

Sammeln

Schwermetallinen sind aus den wässrigen Lösungen auszufällen. Das macht ökonomisch (niedrigere Kosten) und ökologisch (kleine Menge) Sinn. Keinen Sinn macht es aber, aus jeder einzelnen Versuchslösung die Schwermetalle auszufällen. Deshalb werden Schwermetallsalzlösungen erst einmal gesammelt. Sie können dazu gern ein größeres Gefäß verwenden, so lange Sie die Bruchsicherheit im Auge behalten. Wenn Sie ein Weithalsgefäß verwenden, können Sie die Fällung gleich in diesem Gefäß durchführen und es dann von neuem verwenden, so lange, bis es unbrauchbar geworden ist.

Spätestens wenn das Gefäß zu 3/4 gefüllt ist, werden die Schwermetalle gefällt und abgetrennt. Wenn das Gefäß ganz aus Versehen jetzt doch randvoll ist, weil sich wieder einmal niemand zuständig gefühlt hat, brauchen Sie eine Technik, um Flüssigkeit aus dem Behälter wieder herauszubekommen, ohne dass es ein schreckliches Gepansche gibt.

Fällung

Gemäß der RiSU werden die Schwermetalle aus dieser gesammelten Mischung durch Einstellen auf einen pH-Wert pH=8 ausgefällt. Bei diesem pH-Wert sind die Schwermetalle schwer- bis unlöslich. Wichtig ist, dass Sie diesen pH-Wert genau einstellen, weil manche Schwermetalle amphoter sind und sowohl bei höheren, wie auch bei niedrigeren pH-Werten wieder löslich werden. Zusätzlich ist mit Eisenspänen zu versetzen. Vergessen Sie nicht, gut umzurühren!

Abtrennen

Lassen Sie die Mischung stehen, damit die Feststoffe sich absetzen können. Da Schwermetalle in der Regel farbige Salze bilden, sollten Sie den Erfolg Ihrer Fällung daran erkennen können, dass der Überstand jetzt klar und farblos ist. Dekantieren Sie diesen so weit als möglich ab. Geben Sie den Rückstand in einen großen Faltenfilter. Wenn Sie das Sammelgefäß weiter verwenden wollen, müssen Sie sich keine große Mühe geben, dieses restlos sauberzuspülen. Geben Sie den Niederschlag feucht in ein passendes Weithals-Sammelgefäß. Geeignet sind leere Gebindeflaschen aus Kunststoff. Trocknen Sie den Niederschlag nicht! Das ergäbe zwar eine weitere Gewichtsersparnis, setzt Sie aber dem Risiko aus, bei der Bearbeitung Schwermetallstäube einzuatmen.

Mögliche Probleme

Die Gegenwart von Komplexbildnern kann die Ausfällung verhindern. Beispiel:

Die die Ausfällung verhindernde Weinsäure muss dann zuvor z.B. in saurer Lösung als Calciumtartrat ausgefällt werden.

Cu2+ fällt auch in ammoniakalischer Lösung nicht aus. Für die Fälle, bei denen die Ausfällung der Schwermetalle nicht wie beschrieben gelingt, müssen individuelle Wege gefunden werden. Dabei kann die Lektüre der praktikumsbegleitenden Literatur ("Jander Blasius") des ersten Chemiepraktikums (Trennungsgang) im Chemiestudium nützlich sein. Danach können Schwermetalle z.B. auch als Sulfide gefällt werden.